Donnerstag, 16. Juli 2015

Kolumbien, San Marcos - Medellin

Dienstag sollte eine einfache Tour werden mit 60 km Piste. Aber dann regnete es und die Piste wurde zur Schlammschlacht, bei der das Rad geschoben und mehrere km getragen werden musste, wobei selbst das Gehen schwierig war. Zäher, klebriger Lehm! Viele stürzten, ich auch, eine volle Rolle, wobei der Inhalt der Lenkertasche in den Dreck viel. Noch funktioniert die Kamera, wenn auch mit Problemen. Die letzten kamen erst spät in der Nacht im Camp an und waren per Boot an der Schlammstrecke vorbeitransportiert worden.
Heute dann nach 40 km Strassensperre durch das Militär, da die Rebellengruppe FARC einige Stunden vorher ein Stück Strasse, die Panamericana, weggesprengt hat. Also die 40 km wieder zurück. Wird sind jetzt wieder da, wo wir am Morgen gestartet sind und warten ab, ob wir mit LKW und Bus durch das Rebellengebiet fahren oder eventuell sogar per Flugzeug. Mal sehen, wie es weitergeht, es bleibt spannend.
Wasserbüffel

Kuhreiher





Flussquerung per Kanu










Die Lage hat sich beruhigt und da sich kein Radler als Angsthase zeigen wollte, sind wir wie geplant, nur mit einem Tag Verspätung, weitergeradelt. Und ich hatte Gelegenheit, in einem Radlladen die verlorengegangenen Schrauben des inneren Kettenblattes (neue Tune-Kurbel) zu besorgen. Selten etwas Schlechtes, das nicht auch etwas Gutes bietet.
Nach 102 km im Flachland begann der Anstieg in die Anden, insgesamt 2400 Höhenmeter, brutal. Ab etwa 1000 m dann dichter Nebel, gefährlich bei dem vielen LKW-Verkehr hier auf der Panamericana, abends Regen.
Am nächsten Tag dann "nur" 2000 Höhenmeter, aber auf eine Höhe von 2750 m, wiederum ein harter Tag.
Heute sind wir in Medellin angekommen, wobei ich bei der langen Abfahrt zuerst einen Platten hatte wegen erweichendem Felgenband und dann auch noch ein blockierendes Hinterrad wegen einem kaputten Freilauf (neue TUNE-Nabe) hatte. Ein anderer Radler hat mir dann am Sammelpunkt nach 2 km Rückwaerts-Schieben sein Radl geliehen, damit ich im Konvoi zum Hotel radeln konnte ohne EFI zu verlieren, er ist schon ohne EFI. Echt nett. Einfahrt nach Medellin auf einer jeden Sonntag halbseitig gesperrten Stadtautobahn; die Kolumbianer sind begeisterte Radfahrer.
Im Hotel der nächste Schock. Die Gepäcktasche, die wir nur an Rasttagen kriegen, war im Begleitbus unter Wasser gestanden, ein defekter Wasserbehälter, alles nass, der Pass, alle Karten, Ausdrucke, Geld und auch das Tablet. Das Tablet ist wahrscheinlich hin, zum Glück kann ich hier im Hotel im Business-Center ins  sehr langsame Internet.















die gesprengte Strasse ist einspurig befahrbar




der Nebel wurde noch viel dichter








Milchtransport



Orchidee



Tiefblick auf Medellin

Viehhaltung in der Großstadt



Medellin

der tägliche Regen


Medellin ist eine pulsierende 4-Millionen-Stadt. Lebendig, laut, teuer.
Heute früh um 6 konnte ich viele Bilder ins Internet laden, dann aber Stromausfall vor dem Speichern und 2 Stunden Arbeit umsonst.
Gerade komme ich vom Bikeladen zurück, da kein 26-Zoll-Hinterrad für 9-fach aufzutreiben war musste ich mir ein neues Radl kaufen; trotzdem will ich in den nächsten Wochen versuchen, mein leichtes Radl zu reparieren.

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