Samstag, 17. Oktober 2015

Argentinien, Salta

Salta ist ein nettes Städtchen mit kolonialer Innenstadt und sehr übersichtlich trotz 500 000 Einwohner. Die typische koloniale Altstadt ist im Schachbrettmuster erbaut und jeder Block misst 120 mal 120 Meter. Auf den meisten Straßen herrscht Einbahnverkehr, d. h. wenn man sich verfährt, dann kann man nicht einfach umdrehen, sondern muss über benachbarte Straßen zurück.

Hier in Argentinien herrscht die spanische Unsitte der Siesta, d. h. am Nachmittag sind alle Geschäfte geschlossen, dafür aber bis Mitternacht offen. Besonders für hungrige Radler unangenehm, da auch viele Restaurants erst spät abends öffnen. Die Restaurants hier sind gut, aber mindestens so teuer wie bei uns.














Was macht man an 2 Rasttagen, besonders heute am Sonntag, wenn fast alle Geschäfte geschlossen sind? Radlpflege! Soeben nach 8100 km die Kette und die Kassette gewechselt und weggeworfen, jetzt soll wieder alle 1000 km zwischen Kette Nummer 3 und 4 gewechselt werden, was Kassette und Kettenblatt schont und bis zum Ende der Tour halten soll. Geschmiert wird nur mit Dry-Lube, damit möglichst kein Dreck an der Kette hängen bleibt, was sich bisher sehr bewährt hat.
Andere waschen ihr Rad so oft wie möglich, bei mir gilt das Prinzip "kein Wasser an mein Bike".

Anschließend  leiht mir Jason ein spezielles Klebeband und ich kann die Risse meines Außenzelts reparieren. Ein wirklich guter Zusammenhalt unter den Radlern, jeder hilft, so gut er kann.


Domonikanerkonvent, ältestes Gebäude in Salta






Man blickt nicht durch, wie das in Argentinien funktioniert. Offizieller Umrechnungskurs von Dollar zu Peso ist  1: 9, doch auf der Strasse wird 1 : 15 getauscht. Und selbst beim günstigen Umtausch ist alles teuer, auch Essen und Trinken. Aber die Restaurants sind voll, auch mit Einheimischen. Keine Ahnung, wie die sich das leisten können.
Heute wollte ich Batterien für meinen Radlcomputer kaufen, da dieser viel Energie frisst. Im großen Radlladen verkaufen sie zwar Computer, aber keine Batterien dafür. Ich wurde aber in einem speziellen Batterieladen fündig.
Dann suchte ich nach einem Reparaturkit fürs Zelt. In einem Outdoorladen verkaufen sie zwar Zelte, aber keinerlei Reparaturmaterial.
Zuletzt wollte ich noch Imprägnierung fuer meine Gore-Jacke, welche inzwischen ziemlich dreckig ist und welche nach einer Wäsche imprägniert werden soll. Einige Outdoorläden verkaufen Gore-Jacken, aber Imprägnierung war totale Fehlanzeige.
Nach einigen Kilometern Lauferei habe ich mir dann in einer Mall einen Cappuccino und ein Stueck Käsekuchen geleistet, extrem teuer, nach offiziellem Kurs der Kaffee 6 Dollar und der Kuchen 7, einfach verrückt.

 Aber selbst in einer Bäckerei ist der Kuchen mit 3,3 Dollar nicht gerade billig.


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